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Vielleser brauchen Kindle Unlimited und Amazon Prime Reading

Wer schreibt, liest üblicherweise auch viel. War ich am Anfang auch lange skeptisch gegenüber eBooks, so hat der Kauf meines ersten Sony Readers vor vielen Jahren mein Leseverhalten sehr stark verändert. Ich konnte so viele Bücher gleichzeitig mitnehmen! Meine Skepsis rührte immer daher, dass ich an gedruckten Büchern die gefühlte Wertigkeit schätze. Ein schön gestaltetes Cover, die Haptik an den Fingern, der Besitzerstolz sich das Regal mit den Bücherrücken anzusehen.

Ein eBook auf dem Reader hingegen erschien mir da irgendwie abschreckend. Schwarzweisses Coverbildchen und vergammelt dann auf irgendeiner Speicherkarte vor sich hin. Ausserdem immer das Gerät aufladen.

Aber wie es der Zufall so will, eines schönen Geburtstages bekam ich einen Batzen Ausgebegeld und der MediaMarkt hatte da so ein schönes Angebot für einen Sony eReader in Weinrot und ich griff spontan zu. Hauptsächlich wegen einer dazugehörigen Schutzhülle mit eingebauter Leselampe. Das war für mich eine echte Revolution. Nachts im Bett lesen ohne Nachttischlampe, herrlich. Und ich entdeckte die Vorzüge, den eReader immer in den Rucksack oder die Aktentasche zu stecken und damit immer alle meine aktuellen Bücher bei mir zu haben. Mittagspause und Bock zu lesen? Zack, eReader raus. Richtig toll fand ich auch, dass meine Bücher nun keine Eselsohren mehr bekamen. Vielleicht bin ich ja ein Pedant, aber nichts hasse ich mehr als umgeknickte Seiten, Risse im Cover, Flecken und verknickte Buchrücken. Stattdessen hatte ich jetzt immer einen sehr wertigen Reader dabei.

Irgendwann ließ der Akku des Sony nach, die Technologie entwickelte sich weiter und ich holte mir einen Kindle. Mittlerweile habe ich meinen zweiten Kindle, mit Wlan und Hintergrundbeleuchtung. Wenn ich wollte, könnte ich wochenlang unter der Bettdecke lesen damit. Das hätte ich als Kind gebraucht!

Ich möchte jetzt keine Diskussion anfachen über Amazon. Es gibt mit Sicherheit vieles an diesem Konzern zu kritisieren, sei es die Mitarbeiterpolitik oder der Druck, den dieser Gigant auf eine Vielzahl von Branchen ausübt. Tatsache ist, ich bin ein zufriedener Kunde (und Geschäftspartner) und ich schätze auch die Angebote für Vielleser, die man im Zusammenhang mit einem Kindle bekommen kann:

Amazon Kindle Unlimited ist eine monatliche Flatrate für 9,99 EUR. Monatlich kündbar, so wie Netflix, was ich für sehr wichtig halte. Für den Preis eines Taschenbuchs kann man sich buchstäblich jeden Monat fast totlesen. Zwar die die neuesten Verlagsschlager, aber Unmengen an eBooks von Selfpublishern. Und, ganz ehrlich, da gibt es zwar auch viel Schrott, aber auch richtig, richtig viel gutes. Ich habe derzeit viel Spaß im Science-Fiction-Bereich. Ich sag mal nur Philip P. Peterson, Cliff Allister, Thariot, Sam Feuerbach. Und wenn man nichts lesbares mehr fände, kann man das Abo ja einfach kündigen.

Prime Kunden haben außerdem noch das Angebot Amazon Prime Reading. Hier gibt es pro Quartal 500 ausgewählte eBooks, die man als Primekunde kostenlos lesen kann. Dadurch habe ich so einige Reihen entdeckt, deren erster Band als Appetizer in Prime Reading eingestellt wurde.

Wer sich also als Kindle-Besitzer mal etwas intensiver (oder gefahrloser) mit der Selfpublisher-Szene auseinandersetzen möchte, dem seien diese beiden Angebote empfohlen.